
Kelle Hollins
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Wachstumshormone, insbesondere das menschliche Wachstumshormon (HGH), spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Körpergröße und Muskelaufbau. Obwohl sie natürliche Prozesse unterstützen können, ist ihre Anwendung komplex und mit Risiken verbunden.
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Wirkung des HGH
Stimulation der Zellteilung – HGH fördert die Teilung von Knochenzellen, was zu längeren Knochen führt.
Proteinsynthese – Es steigert den Aufbau von Muskelproteinen, wodurch Kraft und Masse zunehmen.
Fettstoffwechsel – HGH mobilisiert Fettreserven und reduziert die Fettspeicherung im Körper.
Anwendungsformen
Methode Dosierung Dauer
Medizinisch verschrieben 0,3–1 mg täglich Kurzfristig (zwei-bis vier Jahre)
Sportliche Anwendung (nicht empfohlen) 5–10 µg/kg Körpergewicht Längerfristig (Monate bis Jahre)
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Potenzielle Nebenwirkungen
Ödeme und Schwellungen
Gelenkschmerzen
Insulinresistenz
Erhöhtes Krebsrisiko bei unsachgemäßer Anwendung
Gesetzliche Rahmenbedingungen
In vielen Ländern ist der Einsatz von HGH außerhalb medizinischer Indikationen illegal. Sportverbände haben strenge Regelungen, und ein positives Dopingtest führt zu Sperren.
Alternative Wege zum Wachstum
Ernährung – Ausreichend Eiweiß, Kalzium, Vitamin D
Training – Krafttraining mit Progression
Schlaf – HGH wird während des Tiefschlafs ausgeschüttet
Regelmäßige ärztliche Kontrollen – Hormonstatus überwachen
Fazit
Wachstumshormone können das Wachstum fördern, doch die Risiken und rechtlichen Einschränkungen machen ihre Nutzung fragwürdig. Eine gesunde Lebensweise bleibt der sicherste Weg zu natürlichem Muskelaufbau und Körperentwicklung.
Wachstums- und Steroid-Therapien sind ein komplexes Feld der Endokrinologie, das sowohl die Biochemie als auch die klinische Praxis berührt. In Deutschland ist die Anwendung von Wachstumshormonen (somatotropen Hormonen) streng reguliert und wird ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht verabreicht. Die Frage „Bis zu welchem Alter kann man Wachstumshormone nehmen?" lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt von einer Vielzahl individueller Faktoren ab – dem Grund für die Therapie, der Art des Hormonpräparats, den genetischen Voraussetzungen und den bisherigen Wachstumsphasen.
Wie schnell wächst man mit Wachstumshormonen?
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Der Anstieg der Körpergröße bei der Gabe von Recombinant Human Growth Hormone (rhGH) ist in der Regel graduell. In Kinder, die eine diagnostizierte Wachstumsdepression (z. B. Laron-Syndrom, GHR-Defizienz, chronische Nierenerkrankung) haben, kann die jährliche Zunahme um 5 bis 10 cm betragen – das entspricht einer durchschnittlichen täglichen Rate von etwa 0,013–0,027 mm pro Tag. Bei Erwachsenen, bei denen Wachstumshormone zur Behandlung von HGH-Mangel eingesetzt werden, ist das Wachstum der Wirbelsäule und der Knochenstruktur minimal; hier liegt die Zunahme meist unter 2 cm über mehrere Jahre.
Wichtig zu beachten ist, dass die Wachstumsrate nicht linear verläuft. In den ersten Monaten der Therapie steigt die Knochenlängenzuwachs-Rate häufig an, erreicht dann ein Plateau und kann schließlich wieder abnehmen, sobald die epiphysären Schließungen (Knochenendplatten) abgeschlossen sind. Daher ist eine regelmäßige Überwachung mittels Röntgen der Handgelenke oder des Hüftknochens notwendig, um festzustellen, ob noch Wachstumspotenzial vorhanden ist.
Kann man durch Wachstumshormone größer werden?
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In Kindern mit einer medizinisch belegten Wachstumsstörung kann die Gabe von Wachstumshormonen zu einer signifikanten Steigerung der Körpergröße führen. Die Höhe des Ertrags hängt stark vom Alter des Kindes bei Therapiebeginn ab:
Frühes Kind – Wenn die Therapie im ersten Lebensjahr beginnt, können die Ergebnisse maximal sein. In diesem Stadium haben die epiphysären Schließungen noch nicht begonnen und das Wachstum kann über mehrere Jahre fortgesetzt werden.
Mittleres Alter (6–10 Jahre) – Auch hier ist ein beachtlicher Zuwachs möglich, allerdings sinkt der Ertrag mit zunehmendem Alter.
Spätes Kind / frühe Pubertät – In diesem Stadium sind die Schließungen bereits in Planung; Wachstumshormone können noch helfen, den „Rest"-Zuwachs zu maximieren, jedoch ist das Endergebnis begrenzt.
Bei Erwachsenen ist die Wirkung von Wachstumshormonen auf die Körpergröße praktisch nicht existent. Das liegt daran, dass die epiphysären Schließungen vollständig abgeschlossen sind. Die Behandlung kann dennoch andere Vorteile haben – z. B. eine verbesserte Muskelmasse, ein geringeres Fettanteil und eine bessere Knochendichte.
Wie lange wächst man als Frau?
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Bei Frauen ist das Wachstum in der Regel etwas länger als bei Männern, da die Schließung der epiphysären Endplatten tendenziell erst im späten Teenageralter erfolgt. Der typische Zeitraum für das Wachstum einer Frau beträgt etwa 16 bis 18 Jahre, wobei die meisten Zuwächse zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr stattfinden. In dieser Phase ist die Therapie mit Wachstumshormonen am wirksamsten.
Es gibt jedoch individuelle Unterschiede: genetische Faktoren, Nährstoffstatus (insbesondere Eiweiß), körperliche Aktivität und hormonelle Einflüsse (wie Thyroxin oder Insulin) können den Verlauf der Wachstumsphase verzögern oder beschleunigen. Daher ist es wichtig, dass die Entscheidung zur Gabe von Wachstumshormonen immer auf einer genauen Diagnostik basiert – einschließlich genetischer Tests, Messungen des LH/FSH-Spiegels und Röntgenuntersuchungen der Handgelenke.
Altersgrenzen für die Therapie
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In Deutschland ist die Anwendung von Wachstumshormonen nach dem „Gesetz über das Arzneimittelgesetz (AMG)" nur im Rahmen einer ärztlich verordneten Behandlung zulässig. Die Altersgrenzen werden nicht streng festgelegt, sondern basieren auf der individuellen Wachstumsphase:
Kinder unter 12 Jahren: In den meisten Fällen sind Wachstumshormone indiziert, wenn ein signifikanter Wachstumshormonmangel vorliegt und die Schließungen noch nicht begonnen haben.
Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren: Die Therapie kann fortgesetzt werden, sofern eine diagnostizierte Wachstumsdepression besteht und der Arzt eine Weiterbehandlung für sinnvoll hält. In dieser Phase ist das Wachstum jedoch bereits in den letzten Stadien, sodass die Wirkung begrenzt sein kann.
Spätere Jugendliche (über 16 Jahre): Die Behandlung wird selten fortgesetzt, es sei denn, es liegt ein spezifischer medizinischer Indikator vor (z. B. schwerer HGH-Mangel bei Erwachsenen). In solchen Fällen erfolgt die Therapie häufig mit niedrigeren Dosen und unter strenger Kontrolle.
Neben dem Alter sind weitere Faktoren entscheidend für die Behandlungsdauer:
Schließung der epiphysären Endplatten – Sobald diese vollständig verschlossen sind, kann kein weiteres Knochenwachstum mehr stattfinden.
Klinische Bewertung – Wachstumshormontherapie wird häufig nach 18 bis 24 Monaten gestoppt, wenn die Fortschritte stagnieren oder Nebenwirkungen auftreten.
Nebenwirkungen – Zu den möglichen Risiken gehören Ödeme, Gelenkschmerzen, Insulinresistenz und ein erhöhtes Risiko für bestimmte Tumore. Die Ärzte wägen diese Risiken gegen potenzielle Vorteile ab.
Zusammenfassung
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Wachstumshormone erhöhen die tägliche Knochenlängenzuwachsrate bei Kindern um 0,013–0,027 mm pro Tag, was zu einem jährlichen Zuwachs von 5 bis 10 cm führen kann.
Die größte Wirkung zeigt sich im frühen Kindesalter; bei Erwachsenen ist ein signifikanter Größenzuwachs nicht mehr möglich.
Frauen wachsen typischerweise etwas länger als Männer, mit dem Höhepunkt zwischen 12 und 15 Jahren. Das Wachstum endet in der Regel um die 16–18-jährige Grenze.
Die Therapie kann unter ärztlicher Aufsicht bis zum Abschluss der epiphysären Schließungen fortgeführt werden, was bei vielen Kindern im Alter von 12 bis 16 Jahren noch möglich ist, aber selten über 20 Jahre hinausgeht.
Neben dem Alter sind genetische Veranlagung, Nährstoffstatus und hormonelle Faktoren entscheidend für die Dauer und Wirksamkeit der Behandlung.